Atari ST

Atari ST
Atari ST
 
[Abk. ST; Abk. für Sixteen/Thirty-two bit; dt. »16/32 bit«] der, eine Reihe von Mikrocomputern, die von Atari entwickelt wurde, nachdem Jack Tramiel 1984 das Unternehmen übernommen hatte. An der Entwicklung des Atari ST war maßgeblich Chiraz Chivji beteiligt. Alle Computer der Reihe verfügten - ebenso wie der Macintosh - über den mit 8 MHz getakteten Mikroprozessor 68000 von Motorola. Sie arbeiteten extern mit 16 bit, intern mit 32 bit (daher die Bezeichnung ST = Sixteen/Thirty-two). Als Betriebssystem wurde TOS gewählt, das die grafische Benutzeroberfläche GEM von Digital Research enthält, das sich also wie der Macintosh mit einer Maus steuern ließ. Anfang 1985 wurde der Atari ST erstmals auf der CES (Consumer Electronic Show; einer Messe für Gebrauchselektronik) in den USA vorgestellt, auf der Cebit 1985 erstmals in Deutschland. Im selben Jahr kam als erstes Modell der Reihe der Atari 520 ST auf den Markt. Die Größe des Arbeitsspeichers betrug standardmäßig 512 KByte, konnte aber bis auf 4 MByte erweitert werden. Mitgeliefert wurden der Schwarz-Weiß-Bildschirm »Atari SM124« sowie ein externes Diskettenlaufwerk für einseitig beschreibbare Disketten.
 
Schon kurze Zeit später wurde der Atari 1040 ST vorgestellt. Er war dem 520 ST sehr ähnlich, verfügte aber über 1 MByte RAM. Außerdem war beim 1040 ST ein doppelseitiges Diskettenlaufwerk integriert.
 
Wegen seiner grafischen Benutzeroberfläche war der Atari ST wesentlich komfortabler zu bedienen als die zu jener Zeit erhältlichen IBM-kompatiblen Computer; dies sowie die hohe Leistungsfähgkeit des Rechners und der erstaunlich niedrige Preis verhalfen ihm zu seinem großen Erfolg. Besonders bewährte sich der ST als MIDI-Computer (MIDI), da er standardmäßig über die hierfür erforderliche Schnittstelle verfügte, sowie bei CAD- und DTP-Anwendungen (CAD, DTP). Beliebt war er auch bei Wissenschaftlern als kostengünstiger und einfach zu programmierender Laborcomputer und weil auf ihm Signum lief, das damals einzige Textverarbeitungsprogramm mit integriertem Formelsatz, bei dem keine separate Kompilierung wie bei TEX nötig war. Bei den üblichen Büroanwendungen konnte der Atari ST dagegen nicht gegen die IBM-kompatiblen PCs konkurrieren.
 
Als Nachfolger der ST-Reihe wurde der sowohl intern wie auch extern mit 32 bit arbeitende Atari TT konzipiert. Der 1989 vorgestellte Rechner verfügte über den mit 32 MHz getakteten Prozessor 68030 und den 68882 als mathematischen Coprozessor. 1992 erschien der Multimediacomputer Falcon030, der über den 68030-Prozessor, True Color Videomodus und einen DSP verfügte. Beide gewannen keine große Bedeutung mehr. Ebenso ging Anfang der 1990er-Jahre der Erfolg des ST stark zurück, da inzwischen IBM-kompatible Computer mit Windows-Oberfläche auf dem Markt waren, die früheren Vorteile des Atari ST also überholt waren. Im Laufe des Jahres 1994 wurde die Produktion von Atari ST, Atari TT und Falcon030 eingestellt.

Universal-Lexikon. 2012.

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